Angeregt durch ein Stellen-Anforderungsprofil haben wir uns die Bildungslandschaft im Schweizer Gesundheitswesen mal genauer angeschaut und dabei feststellen müssen, dass wir MPAs darin nicht wirklich vorkommen. 


Mit diesem Wissen erstaunt es nicht, dass wir auch nicht wirklich wahrgenommen werden – weder von Jugendlichen, die sich für einen Beruf im Gesundheitswesen interessieren, noch von Gesundheitsorganisationen, wie beispielsweise Spitäler, welche MPAs kaum eine Chance geben, sich zu profilieren, bzw. MPAs schlechter entlöhnen, wie FaGes, welche ebenfalls eine dreijährige Ausbildung mit ähnlichem Inhalt absolvieren, dabei aber weder röntgen noch Labor lernen. Obwohl MPAs ihre Ausbildung mit einem EFZ abschliessen, sind sie auf der Liste der Gesundheitsberufe nicht erwähnt, wohl aber Assistenten Gesundheit und Soziales, welche «nur» mit einem eidgenössischen Attest abschliessen. 

Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT steuert und reglementiert die Berufsbildung in der Schweiz. Die Berufsbildung ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Kantonen und der Organisationen der Arbeitswelt (OdA). OdA ist für Inhalt, Harmonisierung und Koordination verantwortlich, die kantonalen Bildungsämter für die Umsetzung und die Aufsicht. 


Am 12. Mai 2005 wurde OdASanté für die Gesundheitsberufe von Organisationen der institutionellen Arbeitgeber (H+ Spitäler der Schweiz, CURAVIVA Verband Heime und Institutionen Schweiz und Spitex Verband Schweiz), sowie der Organisation der kantonalen Gesundheitsbehörde (Schweizerische Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und – Direktoren GDK) gegründet. Seit dem 01.07.2012 zählt auch die Kantonale Organisation der Arbeitswelt Gesundheit zu den Mitgliedern. 

Im Juni 2015 wurde OdAmed als Verein gegründet. OdAmed nimmt die Aufgaben einer Organisation der Arbeitswelt gemäss den bundesrechtlichen Bestimmungen über die Berufsbildung wahr und bezweckt die Zusammenarbeit der an einem eidgenössischen Fachausweis für Medizinische Praxisassistentinnen/Praxisassistenten interessierten Berufsverbände und Organisationen, wobei hier mit dem eidgenössischen Fachausweis nur derjenige für Medizinische Praxiskoordinatorinnen/Praxiskoordinatoren gemeint ist. Weder OdAmed, noch der SVA oder ARAM zählen zu den Mitgliedern von OdASanté – wir fragen uns, warum das so ist. 


In der Schweiz standen im Jahr 2020 rund 245 berufliche Grundbildungen zur Wahl. Die zehn meistgewählten beruflichen Grundbildungen 2020 deckten fast 50 Prozent der neu abgeschlossenen Lehrverhältnisse ab. An zweiter Stelle dieser Hit-Liste stand mit total 4'979 Auszubildene der Gesundheitsberuf Fachmann/-frau Gesundheit EFZ (FaGe). Es war der einzige Gesundheitsberuf auf dieser Liste. Was macht den Beruf FaGe attraktiver als MPA? Sind es die Weiterbildungsmöglichkeiten, welche zugegeben für FaGes vielfältiger sind als für MPAs, denen zurzeit plus/minus nur die Weiterbildung zur MPK zur Verfügung steht. Alles andere ist für uns nur mit mehr Einsatz (Zeitaufwand) zu erreichen als für andere EFZ-Berufe Gesundheitsbereich, so müssten wir zum Beispiel für Rettungssanitäter eine dreijährige Ausbildung absolvieren, FaGes nur deren zwei. 


Unser News-Beitrag erhebt für sich nicht den Anspruch der Vollständigkeit, sondern gibt nur wieder, was wir bislang herausgefunden haben. Er soll dazu anregen, unseren Beruf breiter aufzustellen und für alle – die an einer Berufsausbildung im Gesundheitswesen interessierte, Arbeitgeber wie Ärzte und Spitäler, aber auch Patienten und generell die breite Bevölkerung – sichtbar zu machen. 


Wir sind stolz darauf MPA zu sein und sollten das auch alle wissen lassen, denn wir machen unseren Job verdammt gut und gerne!


Wir haben mehr Anerkennung verdient!